Die Trauerfeier
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die Trauerfeier zu erfahren
Eine Trauerfeier ist ein festliches Ereignis, bei welchem dem Toten noch einmal gedacht wird und im Kreise der Trauergemeinde würdevoll Abschied von ihm genommen wird. An sich ist solch eine Gedenkfeier frei individuell gestaltbar und ein sehr bedeutendes Element einer Beerdigung.
Das zeremonielle, gemeinsame Gedenken an den Verstorbenen hilft den Hinterbliebenen, den Trauerprozess besser zu bewältigen. Oft beginnt hier auch erst die Realisation des schmerzlichen Verlustes und die Angehörigen können nach dem Organisationsstress und dem Schock über den Tod erstmals zur Ruhe kommen. Sie fangen an, den Schmerz aufzuarbeiten, die schönen Erinnerungen hervorzuholen und Trost im Zusammenhalt der Trauergemeinde zu finden. Außerdem befassen sie sich damit, der Endgültigkeit dieses Todes ins Auge zu blicken und sich auf ein von nun an verändertes Leben einzustellen. Indem den Trauergästen noch einmal die Möglichkeit gegeben wird, sich an das Leben des Angehörigen zu erinnern und dessen Lebenswerk zu betrachten, kann die Trauer Stück für Stück verarbeitet werden.
Sie als die dem Verstorbenen nächsten Hinterblieben (z.B. als die Kernfamilie oder sehr enge Freunde) sind in der Regel dafür zuständig, die Gedenkfeier zu planen und sich um dessen Gestaltung zu kümmern. In erster Linie geht es hierbei um die Wünsche und Vorstellungen des Verstorbenen. Wenn diese nicht konkret vorliegen, können Sie sich gerne mit weiteren seiner nahen Angehörigen zusammensetzen und Ideen sammeln, wie Sie die Trauerfeier möglichst seiner Person angemessen gestalten können. Sie können hier kreativ werden und Ihre Vorstellungen auch mit dem Bestatter und, wenn Sie wollen, ebenso mit dem verantwortlichen Geistlichen besprechen. Ihr Bestatter unterstützt Sie auch hier tatkräftig, dabei das Beste herauszuholen. Um selbst am Tag des Begräbnisses genug Zeit zum Trauern und Gedenken zu finden, können Sie die Organisation und Vorbereitung dem Bestatter überlassen. Natürlich nur in vorangehender sorgfältiger Absprache mit ihm. Sie können aber auch das Schmücken, den Aufbau und die gestalterischen Vorbereitungen selbst übernehmen, wenn Sie möchten. Dabei können Ihnen Freunde und Familie unter die Arme greifen und Sie können gemeinsam interaktiv die Trauerfeier gestalten. Das kann auch schon trauerunterstützend wirken.
Dieser Aspekt hängt natürlich völlig von der Spiritualität und Religiosität des Verstorbenen ab. War dieser sehr gläubig, soll auch die Trauerfeier dementsprechend geplant werden. Darüber hinaus ist es auch ausschlaggebend, welcher Religion der Verstorbene angehört hat. Mehr zu den Bestattungszeremonien verschiedener Religionen finden Sie hier. Im Fall einer kirchlichen Gedenkfeier wird meist ein Trauergottesdienst in der Kirche und, wenn gewünscht, auch in der Friedhofskapelle abgehalten. Danach erfolgt ein sogenannter Trauerzug der Trauergäste zum vorgesehenen Grab des Verstorbenen. An der Grabstelle selbst werden dann religiöse Rituale ausgeführt, die den Trauernden Trost spenden. Solch eine kirchliche Trauerfeier kann auch mit einer eher weltlichen Variante kombiniert werden. Jene kann aber genauso für sich allein stehen. Bei einer weltlichen Gedenkfeier wird tendenziell mehr Wert auf die individuelle Persönlichkeit des Verstorbenen gelegt. Dies kann durch ausgewählte Lieblingsmusik, Gesangseinlagen, berührende Gedichte, Reden, Blumenschmuck, bedeutende Bilder etc. realisiert werden.
Es kommt hier wiederum ganz auf Bestattungsart und -ort an. Sollte die Beisetzung in einem Grab am Friedhof stattfinden, wird die Trauerfeier entweder in der Kirche, der Friedhofskapelle, direkt am Grab oder zum Beispiel in Räumlichkeiten des Bestattungsunternehmens durchgeführt. Im Fall einer Baum- oder Seebestattung beispielsweise, findet die Trauerfeier meist unter freiem Himmel statt, im Wald oder am Gewässer. Die Wetterlage sollte hierfür natürlich beachtet werden.
Vor Beginn der Gedenkfeier steht meist der Sarg oder die Urne des Verstorbenen auf einem Podest zur Aufbahrung in der Trauerhalle, der Friedhofskapelle oder einem anderen gewählten Ort. Dort können die Trauergäste in Ruhe und ungestört Abschied vom Verstorbenen nehmen und ihm ein letztes Mal nah sein. Weiters lohnt es sich, schon einige Minuten vor Beginn der Trauerfeier anwesend zu sein, um die übrige Trauergemeinde zu begrüßen und dem Verstorbenen gemeinsam zu gedenken. Die Trauerfeier beginnt im Falle einer kirchlichen Beerdigung mit dem Erscheinen des Priesters, der die Gäste bittet, die Kapelle zu betreten. Alternativ oder natürlich auch simultan kann ein Musikstück den Anfang signalisieren und die Gedenkfeier einleiten. Hierfür wird meist ein für den Verstorbenen kennzeichnendes und bedeutendes Stück gewählt. Wenn erwünscht, können sich musikalische Einlagen durch die gesamte Trauerfeier ziehen und immer wieder auftauchen. Hierfür können Sie sowohl professionelle Musiker engagieren als auch Freunde und Familie um musikalische Untermalung bitten. Letzteres macht die gesamte Stimmung oft noch persönlicher und emotional berührender. Der Kern der Trauerfeier kann im Grunde ganz individuell gestaltet werden. Wichtige Bestandteile sind neben Musikstücken auch Trauerreden, stille Gedenkminuten und eventuell Gebete. Wichtig ist, dass die Zeit intensiv für das Erinnern an den Verstorbenen genutzt wird und dessen Persönlichkeit, Errungenschaften und Geschichten im Mittelpunkt stehen – schließlich ist es sein persönlicher endgültiger Abschied. Bei katholischen Trauerfeiern steht ein bestimmtes Schema des Ablaufs im Vorhinein fest, jedoch können und sollten Sie den Gestaltungsfreiraum, den sie dennoch haben, nutzen. Es lohnt sich daher, zuvor mit dem Priester ausführlich über die Trauerfeier zu reden und bestimmte Punkte anzusprechen, die Ihnen sehr wichtig sind und unbedingt ausreichend Platz finden sollten. Alles in allem sollte sich die Trauerfeier in einem Rahmen von ca. 30 Minuten abspielen. Ein fixer Bestandteil der Gedenkfeier ist der sogenannte Trauerzug am Ende, der zum Grab des Verstorbenen führt. Dieser wird von dem Priester oder Trauerredner angeführt, hinter welchem sich Sarg oder Urne befinden, gefolgt von den nächsten Angehörigen bis hin zu ferneren Bekannten, die das Schlusslicht des Trauerzuges bilden. Dieser kann ebenso musikalisch untermalt werden. Ein letzter Gruß in Form von einem Häufchen Erde, Blumen oder persönlichen Grabbeigaben wird im Anschluss von den Trauergästen an der Grabstelle mit in das Grab gelegt, in welches dann Sarg oder Urne hineingelassen werden. Ebenso ist hier Platz für Beileidsbekundungen, die den nächsten Angehörigen gewidmet werden. Das spendet ebenfalls immensen Trost und stärkt die Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit. Wie man ein Kondolenzschreiben am besten verfasst, finden Sie hier. Das Empfangen von schriftlichen oder mündlichen Beileidsbekundungen ist aber kein Muss, weder für die Angehörigen noch für die Trauergäste. Wenn Sie als Angehörige keine Beileidsbekundungen erhalten möchten, dann können Sie das im Vorfeld beispielsweise in der Traueranzeige betonen. Die Trauerfeier endet dann üblicherweise mit einer allgemeinen Einladung zum Leichenschmaus und einer Verabschiedung vonseiten des jeweiligen Pfarrers oder Trauerredners.
Einerseits können Sie als Angehörige andere Hinterbliebene persönlich oder über Trauerkarten zur Beerdigung einladen. Andererseits ist auch eine öffentliche Einladung über Anzeigen möglich. Eine ungefähre Anzahl der Trauergäste sollte aber schon im Vorfeld festgelegt werden. Nun gibt es mehrere verschiedene Wege, über die Angehörige von der Trauerfeier erfahren können. Im Folgenden erläutern wir diese genauer. Soll die Einladung über eine Anzeige erfolgen, kann diese entweder eine Todes-, Trauer-, Gedenktags- oder Danksagungsanzeige der Angehörigen sein. Es ist auch möglich, in einem sogenannten Nachruf vonseiten des Unternehmens etc. über die Trauerfeier zu informieren. Persönlich adressierte Trauerbriefe, -karten, Danksagungen oder Gedenktrauerkarten sind die individuellere Variante für die einzelnen Hinterbliebenen.
Wenn Sie der Tod dieser Person sehr stark mitnimmt und Sie ihr möglicherweise sehr nahegestanden sind, bedenken Sie, dass diese Emotionalität direkten Einfluss auf Ihren Körper und Ihre Wahrnehmung haben kann. Fahren Sie an diesem Tag also lieber nicht mit dem Auto zur Beerdigung, wenn Sie sich nicht in der Lage dazu fühlen. Nehmen Sie ebenso weiterhin nötige tägliche Medikamente ein. Packen Sie neben Bargeld für den Leichenschmaus etc. auch genügend Taschentücher und gegebenenfalls einen Regenschirm ein. Falls Sie die Situation bedrückt, denken Sie daran, bei der Trauerfeier immer einen vertrauten Ansprechpartner zur Seite zu haben, der Sie unterstützt.
Es ist eigentlich kein schwerer Dresscode – im Normalfall so schwarz wie möglich. Dennoch überlegt man sich in dieser belastenden Situation zweimal, was man denn nun wirklich zum Begräbnis anziehen soll. Es soll ja auch Respekt dem Verstorbenen gegenüber ausdrücken und außerdem möchte man nicht negativ aus der Masse herausstechen. Als Faustregel gilt: nicht zu aufreizende, möglichst schwarze und relativ qualitativ hochwertige Kleidung ist von Vorteil. Als Mann trägt man bestenfalls einen dunklen Anzug mit dunkler Krawatte und weißem Hemd. Als Frau ist ein dunkles, nicht zu kurzes Kleid oder Kostüm erwünscht. Mit Makeup sollte möglichst gespart werden und – wenn überhaupt – nur wasserfeste Mascara etc. aufgetragen werden, da das Weinen auf einer Beerdigung nicht unbedingt auszuschließen ist.
Bei einer Trauerfeier sitzen die engsten Angehörigen am nächsten zum aufgebahrten Sarg oder zur Urne am vorderen Ende des Raumes. Im Fall einer kirchlichen Trauerfeier ist das in der Nähe des Altars. Somit setzen sich Familie und sehr enge Freunde in die ersten Reihen, um gegebenenfalls auch zum Halten einer Rede gleich in der Nähe des Rednerpults zu sein. Außerdem wird so die emotionale Nähe zum Verstorbenen signalisiert. Je nach Beziehungsgrad zum Verstorbenen reihen Sie sich also selbst dort ein, wo Sie es für angebracht halten, Platz zu nehmen. Kollegen oder fernere Bekannte nehmen meist in den hinteren Reihen ihren Platz ein.
Bei der Gestaltung der Trauerfeier und Dekoration der Trauerhalle ist es erneut sehr wichtig, auf die individuellen Wünsche und die Persönlichkeit des Verstorbenen einzugehen. Sammeln Sie mit den übrigen Hinterbliebenen reichlich Informationen darüber, was dessen Lieblingsblumen, -farben, -lieder, Hobbies und für ihn bedeutende Symboliken oder Gegenstände waren. Mit Berücksichtigung der Vorgaben des jeweiligen Friedhofs können Sie hier Ihren Ideen freien Lauf lassen und die Trauerhalle oder Räumlichkeiten der Kapelle nach Ihren Vorstellungen schmücken. In der Regel wird der Sarg oder die Urne mit Blumenschmuck eines Floristen verziert. Besprechen Sie auch hier die verschiedenen Optionen mit Ihrem Bestatter. Es besteht eine reichliche Auswahl an Sarg- bzw. Urnenbuketts, Blumenkränzen und -sträußen. Auch die Trauergäste selbst bringen oftmals schön arrangierte Blumengestecke in Verbindung mit Grußkarten und großen Schleifen mit, um den Verstorbenen zu würdigen. Diese sind nach der Grablegung auch dazu da, das Grab zu schmücken und nicht leer aussehen zu lassen. Bei der Begleitung der Trauerfeier mit Musik sollte beachtet werden, dass die Musikstücke nach den Vorlieben des Verstorbenen ausgewählt werden, aber dennoch die jeweilige Stimmung der Gedenkfeier angemessen untermalen. Die Stücke können von einem einzelnen Sänger oder gesamten Chor gesungen, einer Band vor Ort oder diversen Instrumentalisten (insbesondere Organisten) gespielt werden. Natürlich ist es auch möglich, bestimmte Musik über eine Anlage abzuspielen. Ebenfalls ist es kein Muss, hierbei jemand Professionelles zu engagieren. Oft reichen auch Hobbymusiker, die sich unter den Hinterbliebenen befinden und sich bereit erklären, die Trauerfeier musikalisch zu begleiten. Das verleiht dem Ganzen, insofern die Musiker die Feier emotional gut durchstehen können, einen berührenden, persönlichen Touch.
Wenn Sie die Kremation des Verstorbenen wählen, können Sie entscheiden, ob Sie eine klassische Trauerfeier – wie oben besprochen – durchführen möchten und/oder ob Sie noch einmal im engsten Kreis der Familie vom Verstorbenen Abschied nehmen wollen, bevor derjenige in den Kremationsofen geschoben wird. Ebenso steht es Ihnen frei, die offizielle Trauerfeier mit dem Sarg vor der Einäscherung oder erst mit der Urne danach zu verrichten.