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Die Körperspende

Hier erfahren Sie alles, was Sie
über die Körperspende wissen sollten

Was bedeutet es, den Körper zu vermachen?

Den eigenen Körper in Form einer Körperspende zu vermachen, bedeutet, ihn für wissenschaftliche Zwecke herzugeben. Dabei dient der Körper zumeist Lehr- und Forschungszwecken in anatomischen Einrichtungen. Denn nur durch Erfahrung an echten Körpern – ohne gleichzeitig Menschenleben in Gefahr zu bringen – können seriöse Ärzte aus- und fortgebildet werden. Zu einer Körperspende müssen Sie sich schriftlich erklären. In dieser Willenserklärung muss ausdrücklich stehen, dass Ihr Leichnam für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden darf. Dafür müssen Sie volljährig sein. Außerdem sollten Sie Ihre Entscheidung frühzeitig mit Angehörigen besprechen, um diese darüber zu informieren. Sie können Ihren Körper beispielsweise Instituten in Wien, Graz, Salzburg, Krems oder Innsbruck vermachen. Dabei ist es übrigens auch relativ egal, ob Sie bereits an Krankheiten leiden oder Verletzungen aufweisen. Lediglich infektiöse Erkrankungen oder sehr schwerwiegende Verletzungen sind ein Ausschlusskriterium.

Aschenverstreuung im Wald

Wie läuft eine Körperspende ab?

Um offiziell als Körperspender ausgewiesen zu sein, benötigen Sie einen Spenderausweis. Diesen erhält man auf Anfrage vom jeweiligen Institut. Dafür müssen Sie allerdings zuerst eine ausdrückliche Willenserklärung unterzeichnen. Der Widerruf ist jedoch jederzeit möglich. Im Anschluss übernimmt die entsprechende Einrichtung in Ihrem Sterbefall alles von der Überführung bis zur Bestattung an sich. Auch die Kosten werden durch diese gedeckt. Um Missbräuche zu verhindern, finden Körperspenden generell unentgeltlich statt. In Ihrem Todesfall wird Ihr Leichnam nach der Totenbeschau durch Ihr gewähltes Bestattungsunternehmen in die entsprechende Einrichtung überführt. Am jeweiligen Institut dient Ihr Leichnam dann etwaigen wissenschaftlichen Zwecken. Es wird beispielsweise das Einsetzen von gewissen Implantaten geübt oder Lehre über den menschlichen Körper abgehalten. Ihr Leichnam wird im Grunde verschiedensten anatomischen Untersuchungen unterzogen, was in etwa ein Monat bis zu drei Jahre lang andauern kann. Daraufhin findet meist eine Feuerbestattung statt, welche jedoch anonym und ohne Beisein der Angehörigen vollzogen wird. Diese können dennoch darüber informiert werden. Durch Ihre anonyme Beisetzung fällt meist auch die Trauerfeier weg. Sie kann auf Wunsch der Angehörigen höchstens als Trauerfeier ohne Leichnam veranstaltet werden. Einmal jährlich finden aber ohnehin Gedenkfeiern für Körperspender statt, zu denen dann auch Ihre Angehörigen eingeladen werden.

Was sind Vor- und Nachteile einer Körperspende?

Viele Vorteile einer Körperspende liegen klar auf der Hand. Durch solch eine großzügige Entscheidung erweist man der Medizin auf jeden Fall einen immens großen Dienst. Denn nur durch Körperspenden können junge Medizinstudenten zu seriösen Ärzten ausgebildet werden. Zudem hilft man auch dabei, dass sich bereits erfahrene Ärzte über beispielsweise neue Methoden und Technologien der Medizin fortbilden können. Darüber hinaus ist der Gedanke, nach seinem Tod noch der Wissenschaft zu dienen, für einige Menschen sehr schön. Außerdem erspart man seinen Angehörigen die häufig immens hohen Kosten einer regulären Bestattung. Ein Argument, das gegen die Körperspende spricht, ist jenes der Religion. Denn laut vielen Religionen muss der Körper eines Verstorbenen unversehrt bleiben und darf daher auch nicht zu Lehr- und Forschungszwecken eingesetzt werden. Zudem haben einige Menschen Bedenken, ob ihr Körper im Fall einer Spende überhaupt würdevoll behandelt werden würde. Darüber hinaus ist der offensichtlichste Nachteil natürlich, dass für die Hinterbliebenen kein wirklicher Abschied in Form einer Bestattung durchgeführt werden kann. Es kann dennoch eine Trauerfeier ohne Leichnam veranstaltet werden. Alles in allem müssen Sie die Vor- und Nachteile selbst abwägen und eine Entscheidung treffen. Der Wissenschaft und Medizin wäre mit einer weiteren Körperspende auf jeden Fall geholfen. Jedoch liegt es ganz in Ihrem persönlichen Ermessen, ob Sie es sich vorstellen können, Ihren Körper zu vermachen.