Die Patientenverfügung
Jetzt weiterlesen um mehr über
Patientenverfügung zu erfahren
Eine Patientenverfügung ist eine Willenserklärung, in welcher Sie bekunden, wie Sie behandelt oder auch nicht behandelt werden möchten. Sie tritt dann in Kraft, wenn Sie Ihren eigenen Willen nicht mehr äußern können. Dies kann nach einem schweren Unfall oder aufgrund einer Krankheit passieren. In der Patientenverfügung legen Sie offiziell fest, was Ihre Wünsche in Bezug auf medizinische Behandlungen und Pflege in einem solchen Ernstfall sind.
Grundsätzlich müssen Sie für das Verfassen einer Patientenverfügung volljährig sein. Zudem ist es auch verpflichtend, dass Sie zum Zeitpunkt des Unterzeichnens geschäftsfähig sind. Eine Patientenverfügung sollte von Ihnen persönlich verfasst und unterschrieben sein, um diese ernst nehmen zu können. Gültig ist jede Art von Patientenverfügung, die unterzeichnet wurde, selbst wenn sie relativ formlos ist. Vage formuliert sollte sie allerdings nicht sein. Beziehen Sie sich darin gerne auch auf bereits bestehende Krankheiten, um es den Ärzten leichter zu machen. Da die Verfügung dazu dient, Angehörige im Ernstfall zu entlasten und diesen wichtige Entscheidungen abzunehmen, sollten Sie sich im Vorfeld ausführlich Gedanken über Ihre Vorstellungen machen. Lehnen Sie gewisse lebenserhaltende Methoden oder bestimmte Behandlungsmethoden ab, sollten Sie dies in Ihrer Patientenverfügung klar und deutlich vermerken. Denn häufig ist es für Angehörige emotional sehr belastend, z.B. medizinische Geräte abschalten zu lassen, selbst wenn keine Hoffnung mehr auf Heilung besteht. Durch Ihren ausdrücklichen Wunsch, beispielsweise keine bestimmten Schmerzmittel oder Bluttransfusionen erhalten zu wollen, nehmen Sie Ihren Angehörigen solche heiklen Entscheidungen ab. Somit können diese ganz in Ihrem Sinne getroffen werden. Um sicher zu gehen, sollten Sie Ihre Wünsche im Vorfeld auch mit Ihren engsten Angehörigen besprechen. Eine Patientenverfügung kann bei klarem Geiste jedoch auch mündlich wieder widerrufen werden.
In einer Patientenverfügung sollten Hinweise vermerkt sein, wie Sie in einer bestimmten Situation behandelt werden sollen. Diese beinhalten Themen wie künstliche Ernährung, Bluttransfusion, Wiederbelebung, Transplantation, Schmerzmittel oder andere lebenserhaltende Maßnahmen. Auch allgemeine persönliche Einstellungen zum Leben und Tod können Sie darin festhalten. Daraus lässt sich im Ernstfall Ihr mutmaßlicher Wille ableiten. Im Internet finden Sie etliche Vorlagen von Patientenverfügungen. Sie können auch mit einem Arzt und Ihren engsten Angehörigen über dieses Thema reden. Ein seriöser Arzt unterstützt Sie beim Verfassen und gibt Ihnen Ratschläge. Vergessen Sie auch nicht darauf, Ihre Patientenverfügung hin und wieder zu überprüfen und eventuell zu erneuern, um Fehlern oder veralteten Sichtweisen vorzubeugen.