Der Nachruf
Was Sie über den Nachruf
wissen sollten
Wenn ein Mitarbeiter, Kollege, Vereinsmitglied oder dergleichen verstirbt, ist es wichtig, den Verstorbenen noch ein letztes Mal zu würdigen und sein Lebenswerk anzuerkennen. Dies geschieht mit einem sogenannten Nekrolog, auch Nachruf genannt. Nekrolog kommt aus dem Griechischen (von „nekros“ = „der Tote“ und „logos“ = „das Wort“, „die Rede“) und bedeutet so viel wie „Rede für den Toten“. In der Regel wird ein Nekrolog von Vereinen, Organisationen oder Unternehmen formuliert und vor allem im Falle des Todes einer prominenten oder zumindest etwas bekannteren Person auch in der Zeitung und anderen Medien veröffentlicht. Am besten wird ein Nachruf von einem der verstorbenen Person nahestehenden Menschen verfasst, der diese und ihren Lebensweg gut kennt.
In einem ausführlichen Nachruf werden die verschiedenen ausschlaggebenden Lebensphasen des Verstorbenen dargelegt. Neben trockenen Auflistungen der Leistungen, Auszeichnungen und Verdienste sind es vor allem die Eigenschaften der verstorbenen Person und Anekdoten aus ihrem Leben, die einen guten und vor allem emotional berührenden Nekrolog ausmachen. Ähnlich wie bei einer Rede sollte man hier beim Verfassen auf einen respektvollen, aber gerne auch zum freudigen Lächeln anregenden Ton achten. Die positive Erinnerung an einen geschätzten und geliebten Menschen und die Dankbarkeit über sein Leben stehen hier im Vordergrund. Was natürlich auf keinen Fall fehlen darf, sind Name und Todesdatum des Verstorbenen sowie seine Position und die Dauer seiner Beschäftigung bei der jeweiligen Institution. Wann und wo die Trauerfeier stattfindet, kann mit Erlaubnis seiner Familie ebenfalls erwähnt werden. War der Verstorbene bei mehreren Organisationen tätig, tun sich diese oftmals zusammen und verfassen einen gemeinsamen Nachruf, welchen sie dann alle unterzeichnen. Offensichtlich, aber dennoch wichtig zu erwähnen, ist, dass solch ein Nekrolog keinesfalls für Werbezwecke verwendet werden darf und auch nicht neben Stellenausschreibungen stehen sollte. Der Name der Firma sollte also nicht in den Vordergrund gerückt werden. Natürlich muss solch ein Nekrolog nicht lang und ausführlich sein, sondern auch in wenigen Sätzen erfolgen und somit in Kürze aufrichtige Anteilnahme vermitteln.
Üblicherweise erscheinen Nekrologe in regionalen und überregionalen Zeitungen, jedoch gibt es heutzutage auch immer mehr Plattformen im Internet, die das Uploaden von Nachrufen anbieten und somit jedem von zuhause aus ermöglichen. Beim Zeitpunkt der Veröffentlichung wichtig zu beachten ist, dass die offizielle Todesanzeige der nahen Angehörigen vor dem Nekrolog des Unternehmens erscheint, welcher dann möglichst gleichzeitig mit etwaigen anderen Nachrufen publiziert wird.
Schon in der Antike war die Verfassung eines Nachrufs verbreitet und sogar nach bestimmten Regeln festgelegt. Es war den Menschen damals sehr wichtig, gute Trauerreden zu halten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Redner generell sehr hoch angesehen waren. Mithilfe eines Nekrologes würdigte man das Leben des Verstorbenen in aller Öffentlichkeit. Selbst Julius Caesar soll seine politische Karriere mithilfe einer Leichenrede begonnen haben. Ferner gab es im Mittelalter sogenannte Nekrologien, welche Totenverzeichnisse waren, um die Namen der Verstorbenen festzuhalten.