Die Trauer bei Kindern
Was Sie über die Trauer bei
Kindern wissen sollten
In der Trauerzeit nach dem Tod eines vertrauten Menschen benötigen vor allem Kinder viel Fürsorge und Aufmerksamkeit. Viele Kinder begreifen den Tod noch nicht und sind daher oftmals verstört von dieser neuen Situation. Dies kann sich durch Schlafstörungen, Unsicherheit, Ängstlichkeit und ebenso anhand von körperlichen Beschwerden ausdrücken. Trauer bei Kindern kommt und geht, sie ist nicht ununterbrochen anwesend. Zudem trauern einige Kinder nicht durch aktives Weinen. Ganz im Gegenteil – manchmal verarbeiten sie ihre Trauer indem sie spielen, toben und lachen. Bei der Trauerverarbeitung gibt es auch bei Kindern kein Richtig und Falsch. Nehmen Sie deren Gefühle an, beantworten Sie Fragen und gehen Sie auf die Bedürfnisse des Kindes ein. Auch wenn es unangebrachte Lachanfälle bekommt oder wütend auf den Verstorbenen ist, unterstützen Sie es im individuellen Trauerprozess. Wichtig ist, mit Kindern immer völlig offen mit dem Thema Tod umzugehen und sie altersgerecht aufzuklären. Denn sie müssen allmählich verstehen lernen, dass der Verstorbene nicht wiederkehrt. Oftmals erlernen Kinder erst im Volksschulalter, dass der Tod endgültig ist und alle irgendwann sterben.
Dreijährige und jüngere Kinder glauben meist noch, dass der Tod nur vorübergehend besteht. Von drei bis sechs Jahren denken viele, dass sie den Tod beeinflussen können oder sogar schuld daran sind. Kinder ab sechs Jahren malen sich häufig eine personifizierte Gestalt aus, die den Tod darstellt. Um Kindern die Angst davor und etwaige Schuldgefühle zu nehmen, sollten Sie diese als Eltern kindgerecht, aber wahrheitsgetreu über den Tod und das Sterben aufklären. Verschweigen oder tabuisieren Sie den Tod eines geliebten Menschen vor den Kindern also keinesfalls. Schaffen Sie lieber einen greifbaren Platz, an dem getrauert werden und dem Verstorbenen in würdevoller Erinnerung gedacht werden kann. Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Pflanze zu erwerben, die dann symbolisch für den Verstorbenen steht und auch von den Kindern gepflegt wird. So schaffen Sie neue Rituale in einem Netz aus Sicherheit.
Sollten Kinder mit zur Beerdigung?
Tatsächlich ist es von großer Bedeutung, auch Kinder in das Abschiednehmen vom Verstorbenen miteinzubeziehen. Trauerpsychologen meinen, dass es Kindern enorm helfen kann, bei der Trauerfeier anwesend zu sein. Dadurch wird der Tod für sie greifbarer und sie fühlen sich nicht außenvor gelassen. Natürlich sollten die Kinder selbst entscheiden, ob sie an der Beerdigung teilnehmen möchten oder nicht. Außerdem ist es ratsam, eine Vertrauensperson zu beauftragen, während der Bestattung auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Somit haben Sie auch genügend Raum für Ihre individuelle Trauer. In den gesamten Prozess der Bestattungsplanung einbezogen zu werden, bringt den Trauerprozess bei Kindern in Gang und hilft diesen, sich aktiv mit dem Verlust auseinanderzusetzen. Gehen Sie auf jeden Fall auf jegliche Fragen der Kinder ein, um deren Trauerbewältigung zu unterstützen. Es kann für jene auch schön sein, wenn sie bei der Organisation der Bestattung aktiv mitwirken können und beispielsweise den Sarg oder die Schmuckurne des Verstorbenen bemalen dürfen. Natürlich kommt es immer auf den individuellen Bezug des Kindes zum Verstorbenen an, doch vor allem beim Verlust eines Elternteils ist es essenziell, das zugehörige Kind in die Gestaltung der Trauerfeier miteinzubeziehen. Schließlich stellt es ein wichtiges Mitglied der Trauergemeinde und einen geliebten Angehörigen des Verstorbenen dar.